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Sterbefasten – Palliacura

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Zur Geschichte des Begriffs «Sterbefasten»

 

Von den Palliativstationen, wo ich in den 1990er-Jahren wiederholt gearbeitet hatte, war mir «Jeûne pour mourir» vertraut. Die deutsche Entsprechung «Sterbefasten» habe ich später spontan in Umlauf gebracht. Urheberrechte beanspruche ich dafür nicht.
R. Harri Wettstein, Philosoph und Unternehmer, Romainmôtier
an C.W., Mai 2021

 

1929   Kurt von Kamptz: «Über die vom Sterbefasten handelnden Painna des Jaina-Kanons», religionswissenschaftliche Dissertationsschrift, Universität Hamburg. Ob dies die erste deutsche Erwähnung ist, ist ungewiss. Im 20. Jahrhundert dürfte es allerdings kaum eine gedankliche Querverbindung solch religionswissenschaftlicher Themen mit Betrachtungen zu Sterbehilfe gegeben haben.

1999   R. Harri Wettstein verwendet in seinem Buch «Sterben zur rechten Zeit» (S. 23/ 24) den Ausdruck StF: «Hätten wir von östlichen Kulturen, die das Sterbefasten kennen, nicht Ungeahntes zu lernen?» Zuvor (S. 20) wird auf die Möglichkeit einer Patientenverfügung für Demenz verwiesen, in der gefordert wird, dass einem im Stadium stark reduzierter Kommunikationsfähigkeit Nahrung vorenthalten wird, um so bei bester Palliativpflege vorzeitig sterben zu können.

2007   Peter Baumann (Psychiater, Basel; verstorben 2011) kritisiert in seinem Buch «Suizid und Suizidhilfe» (S. 169) diesen Vorschlag Wettsteins und bewertet die Bezeichnung StF in diesem Kontext als unangemessen. Er beschreibt anschliessend StF als «ideale Freitodtechnik für Sterbewillige».

2010/ 2011   B. Chabot und Chr. Walther veröffentlichen das Buch «Ausweg am Lebensende». In der ersten Auflage (2010) wird noch ausschliesslich «Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF)» verwendet *). In der 2. Auflage (2010) wird dann einleitend (S. 13) «Sterbefasten» verwendet und angemerkt (S. 139): «Angesichts der schwerfälligen Abkürzung FVNF entstand das Bedürfnis, einen einprägsamen und positiven Begriff einzuführen, der sich vor allem ausserhalb von medizinischen oder juristischen Fachdiskussionen anbietet. ‚Sterbefasten‘ ist zwar kein bereits verbreiteter, aber doch intuitiv einleuchtender und nicht bereits anderweitig vergebener Begriff.» Zu dieser Zeit wussten die Autoren noch nichts davon, dass es den Begriff in der Schweiz bereits 1999 gab und zuvor schon in der Religionswissenschaft.

2012 / 2015   Chabot-Walther; in der 3. Auflage von (2012) lautet der Untertitel erstmals: «Sterbefasten – Selbstbestimmtes Sterben durch Verzicht auf Essen und Trinken»; im Text wird StF hin und wieder alternativ zu FVNF verwendet. In Anmerkung 2 (S. 139) wird auf die Dissertation des Religionswissenschaftlers K. v. Kamptz von 1929 verwiesen. In der 4. Auflage (2015) kommen weitere religionswissenschaftliche Bezüge hinzu (mit Unterstützung der Religionswissenschaftlerin Birgit Heller, Wien).

2016   Christiane zur Nieden veröffentlicht ihr Buch «Sterbefasten – Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit – Eine Fallbeschreibung». Zu StF äussert sie (auf S. 61): «Ich hingegen denke, dass gerade dieser Begriff den selbstgewählten Sterbeprozess gut umschreibt, da es genau die neurophysiologischen Auswirkungen von Nahrungsrestriktion und Fasten sind, die diesen Prozess zu einem nicht leichten, aber gangbaren Prozedere machen.»

2018   Frauke Luckwaldt: «Ich will selbstbestimmt sterben! Die mutige Entscheidung meines Vaters zum Sterbefasten.» Wenn der eigene Vater sich für den Tod durch Sterbefasten entscheidet, bewegen sich die Nahestehenden auf einem schmalen Grat zwischen Verständnis und Ablehnung: Diese widersprüchlichen Empfindungen beschreibt die Autorin eindrücklich. **)

2019   Sabine Mehne: «Ich sterbe, wie ich will – Meine Entscheidung zum Sterbefasten» Mit Anfang 60 zählt die Autorin zu den Langzeitüberlebenden nach einer Knochenmarkstransplantation. «Sterbefasten» lautet ihre persönliche Antwort auf die Frage, wie sie ihr Leben eines Tages selbstbestimmt und ohne weitere Qualen vollenden kann.  **)

2019   Christiane und Christoph zur Nieden: «Umgang mit Sterbefasten – Fälle aus der Praxis» Die Geschichten zeigen, dass auch medizinische Laien die Begleitung von Sterbefastenden durchführen können und machen dabei deutlich, wie individuell der Prozess ablaufen kann: alleine, im Kreis der Familie, in Heimen, im Hospiz.  **)

2020   Peter Kaufmann, Manuel Trachsel und Christian Walther: «Sterbefasten – Fallbeispiele zur Diskussion über den Freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit» Das Buch lässt die Vielfalt der Erfahrungen aus 21 Fallgeschichen sprechen, die durch mehrere Diskussionsbeiträge ergänzt werden.  **)

*) in Anlehnung an das damals im Englischen noch teilweise übliche «Voluntary Refusal of Food and Fluid», VRFF

**) Dem hinteren Klappentext des jeweiligen Buches entnommen.

 

Zeitschriften

Hierzu nur einige Beispiele:

2015   Dieter Birnbacher: «Ist Sterbefasten eine Form von Suizid?» Ethik in der Medizin 27 (4), 315 – 324

2017   Sabrina Fehn, André Fringer: «Notwendigkeit, Sterbefasten differenzierter zu betrachten» Schweizer Ärztezeitung 98, 1161–1163

2019   Eva Richter-Kuhlmann:  «Ärztliche Sterbebegleitung: Kontroverse Sterbefasten» Deutsches Ärzteblatt 116 (41): A-1826

2019   Zeitschrift für Medizinische Ethik:  Ausgabe 3 des 65. Jahrgangs ist komplett dem Freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit gewidmet. Etliche der AutorInnen kritisieren den Ausdruck «Sterbefasten»: «Fasten» diene dem Leben, sei religiös-tugendhaft und passe nicht zu einem freiwilligen vorzeitigen Sterben. Dessen ungeachtet hat der Herausgeber dieses Heft «Sterbefasten» betitelt.

 

Filme / Videos

2013   Medienprojekt Wuppertal: «Sterbefasten - Freiheit zum Tod». Dokumentation zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit von Marion M. Eine Produktion des M.W. in Kooperation mit dem Humanistischen Verband Deutschlands. CD, 52 Min. plus  50 Min. Bonus mit dem Interviewer Andreas von Hoeren, dem Arzt Dr. Hartmut Klähn, der Marion M. damals betreute, sowie der Tochter, in deren Wohnung das Sterbefasten stattfand. Weitere, ausführliche Infos auf der Webseite des Medienprojekts Wuppertal.

 

Websites

2010   www.sterbefasten.de   Erste Website in deutscher Sprache zum Thema FVNF, erstellt von Frank Spade (Humanistischer Verband Deutschlands, HVD) mit Unterstützung von Boudewijn Chabot. Erste Sammlung von Fallbeispielen, die dann ab 2016 von sterbefasten.org übernommen und erweitert wurde. Diese Website blieb bis Ende 2018 online, seither wird man nach sterbefasten.com weitergeleitet.

2014   www.sterbefasten.com  Deutsche Website, verantwortet von Christiane und Hans-Christoph zur Nieden. Informationen zum FVNF, Angebote für Aus- und Weiterbildung sowie Beratung bei Anfragen zum FVNF.

2016   www.sterbefasten.org Deutschsprachige Website, finanziert von der Schweizer Sterbehilfeorganisation EXIT und der Stiftung palliacura. Redaktionelle Verantwortung tragen Peter Kaufmann und Christian Walther. Unter anderem eine Sammlung von Fallbeispielen und sowie ausführliche FAQs.

2018   www.sterbefasten.ch  Deutschsprachige Website von Prof. André Fringer, Zürich. Schwerpunkt sind Forschungsthemen der Schweizer Forschungsgruppe zum FVNF.

 

 

Mai, Juni 2021, Marburg und Winznau

Christian Walther
Peter Kaufmann

© 2021 sterbefasten.org

Wikipedia: Sterbefasten-Eintrag veraltet

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